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Renaissance der Massenproduktion von Solarenergie in Europa verschoben

Renaissance der Massen-Solarproduktion in Europa

Da die Preise für Solarmodule weiter sinken, ist der Gründer von pvXchange.com Martin Schachinger erklärt die Schwierigkeiten, eine Solar-Lieferkette in Europa von Grund auf neu aufzubauen.

pvXchange Preisindex Stand

Der Wiederaufbau einer kompletten Wertschöpfungskette für fair gehandelte Solarmodule in Europa ist eine verlockende Aussicht. Es könnten zahlreiche lokale Arbeitsplätze entstehen und die Europäer könnten unabhängig von Importen aus Regionen der Welt werden, deren Werte sie nicht verstehen. Leider wird es wohl auf absehbare Zeit ein unerfüllbarer Traum bleiben, ein Wunsch auf der Wunschliste des Weihnachtsmanns, der auch dieses Jahr leider wieder unbeachtet blieb.

Die Modulpreise sind zu niedrig und es gibt keine Anzeichen für einen nennenswerten Anstieg in absehbarer Zeit. Neuware aus den Bereichen „Mainstream“ und „Hocheffizienz“ ist wieder günstiger geworden, auch wenn zumindest bei Hocheffizienzmodulen eine Abschwächung des Trends erkennbar ist. Liefer- und Produktionsmengen wurden offenbar deutlich reduziert, um einen weiteren Anstieg der Lagerbestände in Europa zu vermeiden. Bei einigen Produkten übersteigt die Nachfrage bereits das Angebot und die Lieferungen werden auf nächstes Jahr verschoben. Bei PERC-Mainstream-Modulen ist die Situation jedoch anders. Viele Händler und Hersteller haben immer noch horrende Lagerbestände, die reduziert werden müssen. Zu diesem Zweck werden fast täglich neue Niedrigpreisangebote auf den Markt gebracht.

Aus diesem Grund kann man derzeit nur zu dem Schluss kommen, dass sich Investitionen in neue europäische Produktionsanlagen, wo auch immer sie entstehen sollen, auf absehbare Zeit nicht lohnen. Um preislich auch nur annähernd konkurrenzfähig zu sein, müssten europäische Produkte über Jahre hinweg subventioniert werden. Denn neue Produktionen können nicht so schnell aufgebaut und skaliert werden, wie es der Wettlauf gegen die allgegenwärtige asiatische Konkurrenz erfordern würde. Der Abstand zu China ist bereits zu groß und wird täglich größer. Das Konzept der Skaleneffekte funktioniert hier nicht mehr – es sind andere Ideen gefragt.

Die Kosten für ein solches Unterfangen wären ohnehin immens – mit ungewissem Ausgang. Wenn wir scheitern, wird unsere Situation noch katastrophaler sein als vor Beginn des Rennens zwischen ungleichen Gegnern. Ich plädiere daher für einen kreativeren und intelligenteren Ansatz. Spezielle Anwendungen, an die Regeln und Bedürfnisse der Bauindustrie angepasste Produkte und multifunktionale Systeme müssen entwickelt und zur Marktreife gebracht werden.

Den großen Herstellern, die auf Effizienz und Kosteneinsparung setzen, fällt dies aufgrund der oft komplexen und regional unterschiedlichen Anforderungen schwer. Allerdings gibt es bereits zahlreiche solcher Think Tanks, diese kleinen und flexiblen Hersteller von Speziallösungen auf dem Kontinent. Warum nicht die kleinen, aber feinen Hersteller aus ihrer Nische holen und sie mit dem ohnehin knappen Budget unterstützen und ausbauen, bis sie zu einer wirklich wettbewerbsfähigen Industrie werden – für intelligent angepasste Photovoltaik-Produkte abseits des Mainstreams?

Übersicht über die nach Technologie differenzierten Preispunkte im Dezember 2023 inklusive der Änderungen gegenüber dem Vormonat (Stand 13):

pvXchange Preisindex Tischständer

Über den Autor: Martin Schachinger studierte Elektrotechnik und ist seit fast 30 Jahren im Bereich Photovoltaik und erneuerbare Energien tätig. Im Jahr 2004 gründete er ein Unternehmen und gründete die Online-Handelsplattform pvXchange.com. Das Unternehmen führt Standardkomponenten für Neuanlagen sowie Solarmodule und Wechselrichter, die nicht mehr produziert werden.

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