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Ein Leitfaden zu MEB/J1/PPE/SSP-Plattformen des Volkswagen-Konzerns

Ein Lenkrad mit dem Volkswagen Logo

Volkswagen investiert in den nächsten fünf Jahren fast 200 Milliarden US-Dollar in die Stärkung seiner Marktposition bei Elektrofahrzeugen (EV). Trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtauslieferungszahlen bleibt Volkswagen optimistisch, nachdem der BEV-Absatz im Jahr 26 um 2022 % gestiegen ist.

Die ehrgeizigen Investitionen des Unternehmens werden sich auf Digitalisierung und Elektrifizierung konzentrieren, da das Unternehmen den Übergang zu einer digitalisierten Automobillandschaft anstrebt und gleichzeitig die Einführung von Elektrofahrzeugen beschleunigt. Volkswagen hat zahlreiche spannende Neuerscheinungen vor sich, wie den ID.7 und den Audi Q8 e-tron; Teil seines Bestrebens, bis 2025 jedes fünfte weltweit verkaufte Fahrzeug vollelektrisch zu machen.

Das Unternehmen hat außerdem zwei Plattformen gestartet (zwei weitere sind in Arbeit), um seine EV-Produktpalette zu hosten. Die MEB-Plattform war die erste EV-Plattform des Volkswagen-Konzerns und wird voraussichtlich bald durch die PPE- und SSP-Plattformen ersetzt. Obwohl JI ihre zweite Plattform war, die eingeführt wurde, fungiert sie eher als eigenständige Architektur für Porsche- und Audi-Elektrofahrzeuge.  

In diesem Artikel werden die MEB-, J1-, PPE- und SSP-Plattformen des Volkswagen-Konzerns untersucht und wie sie das Engagement des Unternehmens unter Beweis stellen, auf dem wettbewerbsintensiven Markt für Elektrofahrzeuge erhebliche Fortschritte zu erzielen.

Inhaltsverzeichnis
Was ist die MEB-Plattform?
Was ist die J1-Plattform?
Wie aktuell ist die PPE-Plattform?
Wie sieht die Zukunft der SSP aus?
Zusammenfassung

Was ist die MEB-Plattform?

Der ID.4 läuft auf der MEB-Plattform

Der Modulare E-Antriebsbaukasten (MEB) ist eine skalierbare Volkswagen-Plattform speziell für Elektrofahrzeuge. Es dient auch als Grundlage für verschiedene Elektromodelle verschiedener Marken innerhalb des Volkswagen-Konzerns und seiner Tochtergesellschaften.

Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels unterstützt die MEB-Plattform neun Kernmodelle, von denen der Volkswagen Konzern und seine Tochtergesellschaften aktiv acht davon produzieren. Die folgenden Fahrzeuge verfügen bereits über die MEB-Plattform oder werden diese beherbergen:

  • Volkswagen ID.3 (2019 – heute)
  • Volkswagen ID.4 (2020 – heute)
  • Skoda Enyaq IV (einschließlich Coupé-Variante) (2020 – heute)
  • Volkswagen ID.5 (2021 – heute)
  • Audi Q4 e-tron (einschließlich Sportback-Variante) (2021 – heute)
  • Cupra geboren (2021 – heute)
  • Audi Q5 e-tron (2021 – heute)
  • Volkswagen ID.6 (2021-heute)
  • Volkswagen ID. Buzz (einschließlich Cargo-Variante) (2022 – heute)
  • Ford Explorer EV (ab 2023)
  • Volkswagen ID.7 (ab 2023)
  • Cupra Tavascan (beginnt 2024)

Was sind die Merkmale dieser Plattform?

Skalierbarkeit

Die MEB-Plattform ist hoch skalierbar und ermöglicht die Produktion von Elektrofahrzeugen in verschiedenen Segmenten und Größen. Es bietet Platz für Kleinwagen, Limousinen, SUVs und größere Fahrzeuge wie Lieferwagen. Diese Skalierbarkeit gewährleistet Fertigungsflexibilität und Kosteneffizienz.

Batterieplatzierung

Das integrierte Batteriepaket liegt flach auf dem Fahrzeugboden in der MEB-Plattform. Volkswagen nennt diese Anordnung „Skateboard-Design“. Diese einzigartige Platzierung senkt den Schwerpunkt des Fahrzeugs, macht es stabiler und verbessert das Handling. Aber das ist noch nicht alles: Es schafft auch mehr Innenraum für Passagiere und Ladung.

Reichweiten- und Leistungsoptionen

Die MEB-Plattform unterstützt unterschiedliche Batteriegrößen und Antriebsstrangkonfigurationen, sodass Volkswagen verschiedene Reichweiten und Leistungsoptionen anbieten kann. In Bezug auf Batterien kann die Plattform unterschiedliche Kapazitäten aufnehmen, um spezifische Marktanforderungen zu erfüllen, und Optionen für Elektrofahrzeuge mit kürzerer und langer Reichweite bieten.

Darüber hinaus bietet es verschiedene Leistungsoptionen, indem es Konfigurationen mit Einzelmotor-Hinterradantrieb oder Doppelmotor-Allradantrieb unterstützt.

Lademöglichkeiten

MEB-basierte Fahrzeuge können verschiedene Ladestandards und -funktionen unterstützen. Autofahrer können sie per herkömmlichem Wechselstromladen zu Hause oder an öffentlichen Ladestationen aufladen. Diese Autos unterstützen auch Gleichstrom-Schnellladung für schnellere Ladezeiten.

Tatsächlich verbessert die Kompatibilität der Plattform mit mehreren Ladeinfrastrukturen den Komfort und die Zugänglichkeit für Besitzer von Elektrofahrzeugen.

Digitale Integration und Konnektivität

Raus mit dem Analogen, rein mit dem Digitalen! Die MEB-Plattform legt den Schwerpunkt auf digitale Integrations- und Konnektivitätsfunktionen. Dadurch ermöglichen MEB-basierte Fahrzeuge die nahtlose Integration digitaler Dienste, Infotainmentsysteme und fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme (ADAS).

Darüber hinaus verfügen diese Fahrzeuge oft über umfangreiche Konnektivitätsoptionen, die Over-the-Air-Software-Updates, Fernsteuerungsfunktionen und andere intelligente Dienste ermöglichen.

Was ist die J1-Plattform?

Ein weißer Porsche Taycan, ausgestattet mit der J1-Plattform

Im Jahr 2015 begann Porsche mit der Entwicklung der J1-Plattform, einer modularen Architektur für leistungsstarke Elektrofahrzeuge. Allerdings dauerte es bis 2019, bis die Plattform erstmals im Porsche Taycan zum Einsatz kam. Im Jahr 2020 folgte dann der Audi e-tron GT.

Die J1-Plattform ist relativ neu, wurde aber von Kritikern und Verbrauchern bereits gut angenommen. Der Porsche Taycan erhielt Lob für seine Leistung, Reichweite und sein luxuriöses Interieur. Ebenso erfreute sich der Audi e-tron GT dank seines ähnlich angenehmen Fahrerlebnisses zu einem günstigeren Preis großer Beliebtheit bei den Verbrauchern.

Im Gegensatz zur MEB-Plattform hosten nur diese beiden Modelle die J1-Konfiguration. Dennoch erwarten Experten, dass in künftigen Porsche- und Audi-Modellen mehr Modelle mit der Plattform ausgestattet werden, was möglicherweise dazu beiträgt, die Einführung von Elektrofahrzeugen im Luxussegment zu beschleunigen.

Welche Funktionen bietet die J1-Plattform?

Hohe Leistung

Porsche hat die J1-Plattform so konzipiert, dass sie leistungsstarke Elektromotoren aufnehmen kann, was den Fahrzeugen auf J1-Basis eine hervorragende Beschleunigung und ein hervorragendes Handling verleiht. Beispielsweise beschleunigt der Porsche Taycan in 0 Sekunden von 60 auf 2.6 Meilen pro Stunde und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 161 Meilen pro Stunde.

Langstrecken

Die J1-Plattform kann mit großen Batteriepaketen umgehen und ermöglicht so den Fahrzeugen große Reichweiten. Während der Porsche Taycan mit einer einzigen Ladung 201 Meilen zurücklegt, kann der Audi e-tron GT bis zu 238 Meilen weit fahren – eine Reichweitensteigerung von mehr als 30 %.

Luxuriöses Interieur

Die J1-Plattform verfügt über atemberaubend luxuriöse Innenräume, wobei sowohl der Porsche Taycan als auch der Audi e-tron GT geräumig und komfortabel sind und über hochwertige Materialien und Oberflächen verfügen. 

Darüber hinaus verfügen die Innenräume dieser Fahrzeuge über verschiedene fortschrittliche Funktionen wie Sitzheizung/-belüftung, Panorama-Schiebedächer und Premium-Soundsysteme.

Aktive Sicherheitsfunktionen

Porsche hat die JI-Plattform mit verschiedenen Sicherheitsfunktionen wie automatischen Notbremsungen, Spurverlassenswarnung und adaptiver Geschwindigkeitsregelung ausgestattet, die dazu beitragen, die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten und Unfälle zu verhindern.

Schnelle Aufladung

Die JI-Plattform unterstützt eine elektrische Architektur von bis zu 800 Volt und ermöglicht so schnellere Ladegeschwindigkeiten. Beispielsweise kann der Porsche Taycan in 5 Minuten von 80 auf 22.5 % aufgeladen werden.

Wie aktuell ist die PPE-Plattform?

Der Porsche Macan Electric soll die PPE-Plattform beherbergen

Die Premium Platform Electric (PPE)-Plattform stellt eine spannende Zusammenarbeit zwischen Porsche und Audi dar, die darauf abzielt, beeindruckende Elektrofahrzeuge zu liefern. Sie entwickeln die Plattform in Ingolstadt und Weissach und wir gehen davon aus, dass das erste Modell im Jahr 2023 auf den Markt kommt.

Als Porsche und Audi diese gemeinsame Anstrengung ankündigten, kündigten sie an, dass aus der Plattform drei neue Modellfamilien entstehen würden. Bei zwei dieser Familien übernimmt Audi die Federführung, beim dritten Projekt leitet Porsche. Das Tolle an der PPE-Plattform ist, dass sie die gemeinsame Nutzung von Komponenten zwischen diesen Modellen ermöglicht, was die Effizienz steigert und die Entwicklung effizienter macht.

Die PPE-Plattform wird der Nachfolger der MLB-Plattform sein, die Audi für seine Modelle mit Verbrennungsmotor wie die Baureihen A4-A8 und Q5-Q8 verwendet hat. Die PPE-Plattform ähnelt zweifellos ihren MEB- und J1-Pendants und ist speziell für mittelgroße und größere Fahrzeuge konzipiert.

Derzeit sind der Porsche Macan Electric und der Audi A6 e-tron die einzigen Elektrofahrzeuge, die für die PPE-Plattform bestätigt sind. Es zeichnen sich jedoch spannende Aussichten ab, etwa die voraussichtliche Veröffentlichung des Porsche 718 GT4 nach dem Start der Plattform im Jahr 2023.

Welche Funktionen bietet die PPE-Plattform?

Hochdigital

PSA-basierte Elektrofahrzeuge werden über unglaublich fortschrittliche digitale Fähigkeiten verfügen. Das Softwareunternehmen des Volkswagen-Konzerns, CARIAD, arbeitet an einer neuen digitalen Plattform für alle Fahrzeuge, die die PPE-Plattform hosten. 

Mit der kommenden Softwareversion 1.2 von CARIAD wird ein neues Infotainmentsystem angekündigt, das stark vom Android Automotive OS beeinflusst wird. Dieses aktualisierte System bietet ein einzigartiges, auf jede Marke zugeschnittenes Erlebnis und stellt sicher, dass sie den Benutzern nicht fremd vorkommen.

Unterstützung für prismatische Zelltypen

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern werden die auf der PPE-Plattform basierenden Modelle über Batteriepackmodule mit prismatischen Zellen verfügen. Diese Zellen sind vielseitiger als Rundzellen, die Audi im experimentellen R8 e-tron verwendete.

Zusätzlich zur Kompatibilität mit dichteren Verpackungen sind prismatische Zellen aufgrund ihres Aluminiumgehäuses robuster.

Systemspannung und Reichweite

Elektrofahrzeuge der PPE-Plattform werden mit beeindruckenden Batteriepaketen ausgestattet, die bis zu 100 kWh fassen können. Während Porsche keine Angaben zur voraussichtlichen maximalen Reichweite gemacht hat, strebt Audi an, dass seine Modelle mit einer einzigen Ladung über 700 km (435 Meilen) zurücklegen können.

Eine weitere gute Nachricht ist, dass diese Autos einen Ladezustand von 800 Volt haben werden, was ein schnelles Aufladen ermöglicht. Während geplant war, einen beeindruckenden Ladezustand von 350 kW anzubieten, wird die Ladung auf 270 kW begrenzt – immer noch ziemlich schnell!

Audi hat erwähnt, dass eine 10-minütige Aufladung mit einem Gleichstrom-Schnellladegerät der Stufe 3 eine Reichweite von etwa 300 km bietet und das Aufladen von 25 auf 5 % weniger als 80 Minuten dauert.

Wie sieht die Zukunft der SSP aus?

Die Scalable Systems Platform (SSP) ist eine spannende Fahrzeugplattform, die vom Volkswagen Konzern entwickelt wird. Es ist Teil ihrer ehrgeizigen „New Auto“-Strategie, die darauf abzielt, eine einzige Plattform für alle ihre Elektrofahrzeuge verschiedener Marken zu haben.

Der Volkswagen-Konzern kündigte die SSP-Plattform im Juli 2021 an und soll 2026 auf den Markt kommen. Sie gehen davon aus, dass sie die aktuellen MEB- und PPE-Plattformen sowie die Verbrennungsmotorplattformen von Volkswagen ersetzen wird.

Eines der coolen Dinge, die wir vom SSP erwarten können, ist sein modularer Aufbau. Es wird eine gemeinsame Plattform mit verschiedenen Modulen haben, die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bietet. Außerdem möchte Volkswagen die Plattform nicht für sich behalten. Stattdessen planen sie, es anderen Pflegeherstellern anzubieten.

Daher können wir uns darauf freuen, verschiedene Elektroautos zu sehen, die auf dem SSP gebaut werden. Zu den Fahrzeugen, die voraussichtlich die SSP-Plattform nutzen werden, gehören unter anderem:

  • Volkswagen Trinity
  • Audi Artemis
  • Porsche Macan EV

Welche Funktionen können wir vom SSP erwarten?

Skalierbarkeit

Das Hauptziel des SSP besteht darin, skalierbar zu sein, sodass es für verschiedene Fahrzeuge unabhängig von Größe, Form und Leistung eingesetzt werden kann. Volkswagen plant, diese Skalierbarkeit durch eine modulare Architektur zu erreichen, die den Austausch oder die Aufrüstung verschiedener Komponenten erleichtert.

Effizienz

Obwohl die Plattform verschiedene auffällige Funktionen verspricht, erwartet das Unternehmen, dass sie Energie sinnvoll nutzt, um Verschwendung zu minimieren. Dies wollen sie durch den Einsatz leichter Materialien, fortschrittlicher Aerodynamik und intelligenter Antriebsstrang-Managementsysteme erreichen.

Erweiterte Funktionen

Das SSP wird außerdem mit Unterstützung für erweiterte Funktionen wie autonomes Fahren der Stufe 4 und Over-the-Air-Updates ausgestattet sein.

Zusammenfassung

Volkswagen bereitet sich auf die Überholung von Elektrofahrzeugen vor und verfügt über alle dafür erforderlichen Ressourcen. Im Jahr 2022 lieferte der Volkswagen-Konzern 572,100 Elektrofahrzeuge aus und behauptete damit seine Position als Marktführer auf dem europäischen BEV-Markt.

Aufbauend auf diesem Erfolg hat Volkswagen spannende Pläne für 2023 und darüber hinaus und führt neue Modelle auf seinen Plattformen MEB, J1, PPE und SSP ein.

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