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Neue Zahlen verschaffen Klarheit über Überangebot an Solarmodulen und „Dumping“-Preise

Photovoltaik-Module

Die Aussagen einiger Marktteilnehmer über Mengen chinesischer Solarmodule in EU-Lagern, Tiefstpreise und vermutete „Dumping“-Praktiken häufen sich und weichen irgendwie voneinander ab.

Eine auf Zahlen basierende Klassifizierung kann uns helfen, die neue Realität des schnell wachsenden globalen PV-Marktes zu verstehen, der in diesem Jahr vor einer weiteren Expansion steht.

Globale Produktionskapazität in GW, Modulen

2019: 118 GW oder rund 340 Millionen Module
2023: 380 GW oder rund 844 Millionen Module

EU-Markt in GW, Modulen

2019: 16.7 GW, also rund 48 Millionen Module pro Jahr, 4 Millionen Module pro Monat
2023 (optimistisches Szenario): 80 GW oder 178 Millionen Module pro Jahr, 14.8 Millionen Module pro Monat

EU-Modulbestand „normal“ (zweimonatiger Zyklus)

2019: 2.8 GW, also rund 8 Millionen Module
2023: 13.3 GW, also rund 30 Millionen Module

Bestände im zweistelligen Gigawattbereich sind in der Europäischen Union die neue „Normalität“ in einem stetig wachsenden PV-Markt. „Horrorszenarien“ von 120 GW in EU-Lagern bis zum Jahresende würden bedeuten, dass 290 Millionen Module in Lagern liegen.

Bestandswerte der Module (Basis 0.15 €/W)

1 GW = 150 Millionen Euro (161 Millionen US-Dollar)
10 GW = 1.5 Milliarden Euro
120 GW = 18 Milliarden Euro

„Horrorszenarien“ von 120 GW in EU-Lagerhäusern würden daher fast 18 Milliarden Euro „totes“ Kapital erfordern. Wie wird dies finanziert? Die neue „Normalität“ erfordert Kapital.

Kaufpreise für große PV-Projekte in Deutschland

2019/20: 0.16 €/Woche bis 0.19 €/Woche
September 2023: 0.15 € W bis 0.17 €/W

Preisnachlass basierend auf der PV-Lernkurve

2019-23: 0.04 €/Woche bis 0.06 €/Woche

Nach einer groben Betrachtung der Photovoltaik-Lernkurve würde der erwartete Preis im Jahr 2023 zwischen 0.10 €/W und 0.15 €/W liegen.

Kosten für Solarmodule laut einem am 11. September veröffentlichten Dokument des European Solar Manufacturing Council (ESMC).

EU-Lager: 0.33 €/W
EU: 0.299 €/W
China: 0.254 €/W

Solarmodulkosten (ohne Margen) eines ESMC-Mitglieds (Stand Ende 2022)

EU: 0.198 €/W
China: 0.169 €/W

Anteil des in China aus Xinjiang produzierten Siliziums (Schätzungen für 2023):

Um 30%

Die im Jahr 380 weltweit erwarteten 2023 GW an neuen PV-Installationen könnten komplett ohne Silizium aus der chinesischen Region Xinjiang produziert werden.

Variable Kosten für Polysilizium

Weltweiter Durchschnitt: 8.20 $/kg
Wacker (Deutschland): 18 $/kg

Erfolgreich beim Klimaschutz

Die Module im Jahr 2019–20 hatten meist eine Leistung von bis zu etwa 350 W und basierten auf der monokristallinen PERC-Technologie. Derzeit werden monofaziale, monokristalline PERC-Module langsam ausgemustert, wobei PV-Technologien wie TOPCon und Heterojunction den Markt für Projekte mit Modulleistungen bis zu 575 W erobern.

Chinesische Modullieferanten sind seit 2019 schnell gewachsen, um diesen beeindruckenden globalen Markt zu beliefern. Und die Lernkurve in der Produktion ging weiter – die Module sind jetzt viel effizienter und PERC-Produkte werden bald vom Markt verschwinden. Was für ein Erfolg für den globalen Klimaschutz, der mit der aktuellen EU-Politik nicht zu erreichen ist.

Quelle aus pv Magazin

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